Einführung
Bremerhaven ist Ansichtsache. Fotografien von 1860 bis heute
Während die historischen Fotografien aus dem Archiv des Historischen Museums stammen, wurden die aktuellen Aufnahmen von dem Fotografen Leon von Hassel angefertigt. Er ermittelte die Standorte der Fotografen von damals und fotografierte das aktuelle Stadtbild.
Auf Initiative des Deutschen Schifffahrtsmuseums wurde aus der Ausstellung im Historischen Museum diese webbasierte Präsentation entwickelt. Mit digitalen Mitteln wurden die historischen und aktuellen Bilder in dieser Präsentation übereinandergelegt.
Rund um den Elbinger Platz
Rund um den Elbinger Platz
Georgstraße, Blickrichtung Elbinger Platz 1980 und 2022
42 Jahre später herrscht immer noch dichter Verkehr auf der wichtigen Nord-Süd-Achse, auch wenn die 1974 eröffnete Autobahn A27 den Durchgangsverkehr zunächst verringerthatte. Die Anzahl der Einzelhandelsgeschäfte hat inzwischen stark abgenommen.
Fotos: Johannes Fleck 1980; Leon von Hassel 2022
Haus des Handwerks, 1972 und 2002
Der Architekturtheoretiker Eberhard Syring beschreibt das Gebäude folgendermaßen: "Die Idee ist quasi eine horizontale Bewegung, das ist der Unterbau. Ein viergeschossiger Unterbau mit Büroeinheiten, der sich über die Kontur des Hochhauses hinaus nach Norden erweitert. Aus diesem Unterbau heraus wächst dann eine Hochhausscheibe, die oben noch mal von einem Sondergeschoss abgeschlossen wird."
Im Erdgeschoss des der Unterbaus befinden sich heute unter anderem das „JUB Junges Theater Bremerhaven“ und Weiterbildungseinrichtungen.
Fotos: Johannes Fleck 1972; Leon von Hassel 2022
Elbinger Platz von oben, 1971 und 2022
Inzwischen sind die Eisenbahngleise verschwunden. Stattdessen haben Fußgänger:innen und Radfahrer*innen durch einen kombinierten Rad- und Fußweg mehr Raum. Auch die Einmündung in die Kai- und Ulmenstraße wurde neu konzipiert. Das alte Gebäude der AOK wurde 2015 abgerissen und durch einen modernen Neubau (direkt daneben) ersetzt.
Fotos: Johannes Fleck 1971; Leon von Hassel 2022
Rund um den Hauptbahnhof
Rund um den Hauptbahnhof
Der Hauptbahnhof, um 1950 und 2022
Vor dem repräsentativen Empfangsgebäude im Jugendstil wurde ein parkähnlicher Vorplatz angelegt, auf dem später ein Flachbau-Pavillon stand.
Zu Beginn der 1990er Jahre wurdedieser durch eine kleinen Passage im Stil der abklingenden Postmoderne ersetzt. Sie bietet unter einem Glasdach mehr Raum für Gastronomie und Geschäfte.
Fotos: Hermann Schlüter, 1950; Leon
von Hassel 2022
Wohnhaus an der Friedrich-Ebert-Straße, 1975 und 2022
Der Wohnblock beherbergte zu dieser Zeit auch das Städtische Verkehrsamt, wo sich Gäste über Bremerhaven informieren konnten. Daneben bildete ein Büro der United States Lines einen Anlaufpunkt für Schiffsreisende in die Vereinigten Staaten. Heute befinden sich hier Dienstleistungs- und Einzelhandelsgeschäfte.
Fotos: Johannes Fleck 1975; Leon von Hassel
2022
Rund um das Historische Museum
Rund um das Historische Museum
Historisches Museum, Blick von oben, 1989 und 2022
Während Ende der 1980er Jahre das südliche Geesteufer noch von einer hafentypischen Bebauung geprägt war, zeigt die aktuelle Aufnahme das 1991 an dieser Stelle erbaute Morgenstern-Museum (heute: Historisches Museum Bremerhaven) gegenüber der Hochschule, die zwischenzeitlich mehrfach erweitert wurde. Neben den beiden wissenschaftlichen Einrichtungen ist das Gebiet von Wohnbebauung geprägt. Einzig das Gelände des Tonnenhofs im rechten Bildvordergrund weist noch auf die Bedeutung Bremerhavens für die Schifffahrt hin.
Fotos: Wolfhard Scheer 1989; Leon von Hassel 2022
Alte Geestebrücke, 1895 und 1910
Im Dezember 1904 wurde eine neue Geestebrückein Betrieb genommen. Links neben der Drehbrücke wurde 1908 die Villa des Werftunternehmers Georg Seebeck erbaut. In den 1960er Jahren regelte ein Polizist das rege Verkehrsaufkommen. Die Alte Geestebrücke stellt heute noch eine wichtige Verbindung zwischen Geestemünde und Bremerhaven-Mitte dar.
Fotos: Wilhelm Sander & Sohn 1895; Ansichtskarte um 1910
Alte Geestebrücke, 1961 und 2022
Links neben der Drehbrücke wurde 1908 die Villa des Werftunternehmers Georg Seebeck erbaut. In den 1960er Jahren regelte ein Polizist das rege Verkehrsaufkommen. Die Alte Geestebrücke stellt heute noch eine wichtige Verbindung zwischen Geestemünde und Bremerhaven-Mitte dar.
Fotos: Johannes Fleck 1961; Leon von Hassel 2022
An der Geeste, 1895 und 2022
Umgesetzt wurde der Entwurf von den Architekten Bendig, Wessels & Partner. Er sah ein langgestrecktes Backsteingebäude im Zeichen der Postmoderne vor, das in seiner Giebelform Gestaltungselemente der früheren historischen Bebauung wieder aufgriff. Feierlich eröffnet wurde das Museum am 30. August 1991.
Fotos: Wilhelm Sander & Sohn 1895, Leon von Hassel 2022
Rund um den Theodor-Heuss-Platz
Rund um den Theodor-Heuss-Platz
Fährstraße, 1985 und 2022
Heute ist die Fährstraße in weit geringerem Maße von Wohn- und Geschäftshäusern geprägt. Das Technische Rathaus mit verschiedenen Ämtern des Magistrats auf der rechten Seite und die Hochschule unterbrechen die einstige Abfolge der Geschäfte. Erhalten geblieben ist das in den 1860er Jahren erbaute Gebäude (links) in einem Neotudorstil, ein Wohn- und Geschäftshaus, das unter Denkmalschutz steht. Auch kleine Schnellrestaurants haben hier ihre Heimat gefunden.
Fotos: Wilhelm Sander & Sohn um 1895, Leon von Hassel 2022
Theodor-Heuss-Platz, 1925 und 2022
Das Stadttheater wurde nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wiederaufgebaut. Die ehemalige Kunsthalle wurde unter dem Namen Kleines Haus in eine zweite Spielstätteumgewidmet. Anstelle des Kaufhauses Heymann & Neumann entstand 1965 das Kaufhaus Horten, das nach der Schließung 1999 zum Hanse Carré umgebaut wurde. Heute beherbergt es unter anderem die Stadtbibliothek, Geschäfte und Arztpraxen.
Fotos: Heinrich Engelke um 1925; Leon von Hassel 2022
Theodor-Heuss-Platz, 1975 und 2022
Das Stadttheater wurde nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wiederaufgebaut. Die ehemalige Kunsthalle wurde unter dem Namen Kleines Haus in eine zweite Spielstätte umgewidmet. Anstelle des Kaufhauses Heymann & Neumann entstand 1965 das Kaufhaus Horten, das nach der Schließung 1999 zum Hanse Carré umgebaut wurde. Heute beherbergt es unter anderem die Stadtbibliothek, Geschäfte und Arztpraxen.
Fotos: Heinrich Engelke um 1925; Leon von Hassel 2022
Neue Bürger
Neue Bürger
Bürgermeister-Schmidt-Straße, um 1895 und 2022
Heute steht hier das Einkaufs- und Dienstleistungszentrum Hanse Carré. Auf der rechten Seite befindet sich das 1957 eröffnete Nordsee-Hotel (rechts), das 2015 nach einer Renovierung wieder zum Leben erweckt wurde.
Foto: Wilhelm Sander & Sohn um 1895; Leon von Hassel 2022
Karstadt Gelände, 1912 und 1959
Nach dem Zweiten Weltkrieg führte die gute Konjunkturlage in der Wirtschaftswunderzeit zu einer Expansion der Kaufhäuser. So entstand auf dem ehemaligen Standort des Schocken-Kaufhauses Platz für Neues. Die Karstadt AG eröffnete am 12. März 1959 hier einen modernen Neubau mit 55 Abteilungen auf 4500 Quadratmetern. Sein Bau markierte das Ende der Wiederaufbauzeit in Bremerhaven, auch wenn noch längst nicht alle Schäden des Zweiten Weltkrieges beseitigt waren.
Fotos: Ansichtskarte um 1905; Helene Schüler um 1959
Karstadt-Gelände, 1959 und 2022
Fotos: Georg Rogge 1959; Leon von Hassel 2022
Bürgermeister-Schmidt-Str, 1972 und 2022
Fotos: Johannes Fleck 1972; Leon von Hassel 2022
Bürgermeister-Schmidt-Str, 1935 und 2022
Das Gesicht der Straße hat sich seit der Nachkriegszeit durch zahlreiche Neubauten stark verändert. Eine Glasbedachung verbindet inzwischen die einzelnen Gebäude und sorgt für erhöhten Einkaufskomfort. Seit Sommer 2021 lockern „urbane Inseln“ aus rotem Gestänge die Innenstadt auf und sollen die Aufenthaltsqualität erhöhen.
Fotos: Karl Eden um 1935; Leon von Hassel 2022
Bürgermeister-Schmidt-Str, 1977 und 2022
Im Laufe der Zeit hat sich die Innenstadt stark verändert. Wo früher viele Einzelhandelsgeschäfte waren, findet sich heute nur noch eine kleine Anzahl an Geschäften. Stattdessen sind nun Friseure, Versicherungen oder Büros in der Überzahl.
Fotos: Johannes Fleck 1977, Leon von Hassel 2022
Rund um den Alten-Neuen Hafen
Rund um den Alten Neuen Hafen
Alter Hafen, um 1913 und 1964
Ein anderes Bild bot sich Johannes Fleck, als er Bremerhaven-Mitte in den 1960er Jahren vom im Bau befindlichen „Radarturm“ aus fotografierte. Der Alte Hafen in der linken Bildhälfte weist zwar noch die ursprüngliche Breite auf, das bremische Amtshaus ist jedoch verschwunden. Stattdessen ist das 1956 errichtete und inzwischen abgerissene Stadtbad sowie dahinter die Karlsburg-Brauerei, die heute Teil der Hochschule Bremerhaven ist, zu sehen. Links daneben befindet sich der Gebäudekomplex des Stadttheaters. Daneben ist das Kaufhaus Horten im Bau.
Fotos: unbekannt um 1913, Johannes Fleck 1964
Alter Hafen, Neuer Hafen, 1967 und 1981
14 Jahre wählte Fleck erneut die gleiche Perspektive. Das Hafenbecken war zwischenzeitlich im Zuge einer Neugestaltung verkleinert worden. Auch die Museumsschiffe hatten nun einen neuen Standort. Am rechten Bildrand ist die Baustelle des fünften Bauabschnitts des Columbus-Centers zu erkennen.
Fotos: Johannes Fleck 1967 und 1981
Alter Hafen, Neuer Hafen, 1985 und Havenwelten, 2022
Rund zwei Jahrzehnte später folgte die nächste umfassende Neugestaltung. Unter dem Begriff „Havenwelten“ entstand ein Areal, das die Attraktivität der Stadt vor allem für Tourist*innen erhöhen sollte. Dazu zählt das ATLANTIC Hotel Sail City als neues Wahrzeichen der Stadt ebenso wie das Klimahaus Bremerhaven 8 °Ost und das Einkaufszentrum Mediterraneo (heute: Mein Outlet).
Fotos: Johannes Fleck 1985, Leon von Hassel 2022
Alter Hafen, Neuer Hafen, um 1865 und um 1880
Fotos: unbekannt um 1865, unbekannt um 1880
Alter Hafen, Neuer Hafen, um 1887 und 2022
Der Neue Hafen ist immer noch Anlegeplatz für Schiffe. Auf dem Foto sind unter anderem das SCHULSCHIFF DEUTSCHLAND (linker Bildrand), das 2021 hier eine neue Heimat gefunden hat, der Nachbau der Hansekogge UBENA VON BREMEN und der Dampf-Eisbrecher WAL zu erkennen. Wo früher Handel und Umschlag betrieben wurden, prägen Wohnhäuser, das Hotel „The Liberty“ und das Deutsche Auswandererhaus die Uferbebauung.
Fotos: Wilhelm Sander & Sohn um 1887; Leon von Hassel 2022
Rund um die Lloydstraße im Freigebiet
Rund um die Lloydstraße
Hochhaus am Freigebiet mit „Glowing Igloos“, 1958 und 2022
Fotos: Helene Schüler um 1958, Leon von Hassel 2022
Hochhaus am Freigebiet, 1955 und 2022
Fotos: Georg Rogge 1955; Leon von Hassel 2022
Lloydstraße, um 1930 und 2022
stammten von dem Bremerhavener Architekten Heinrich Jäger, der auch das Kaufhaus Heymann & Neumann, das Gebäude des Bremer Bankvereins (später Norddeutsche Kreditbank) und das Café Central entworfen hatte.
An eben dieser Stelle steht heute ein Wohn- und Geschäftshaus. Es wurde 1952 errichtet und erinnert mit seinem Namen „Excelsior Haus“ an das ehemalige Hotel.
Fotos: unbekannt um 1930; Leon von Hassel 2022
Hafenstraße
Hafenstraße
Hafenstraße am Abend und bei Tag, 1960 und 2022
Tagsüber bietet die Hafenstraße heute ein anderes Bild. Kinos gibt es hier keine mehr. Spielhallen, verschiedene gastronomische Angebote und Bars rund um die Hafenstraße locken zu später Stunde Nachtschwärmer*innen an.
Fotos:Johannes Fleck 1960; Leon von Hassel 2022
Hafenstraße, 1955 und 2022
Das ehemalige Lebensmittelgeschäft Thams & Garfs (links) beherbergt heute einen kleinen Imbiss und eine Spielothek. In dem 1951 wiedereröffneten Kino Capitol (links) befinden sich heute unter anderem der Offene Kanal Bremerhaven, Radio Weser TV und eine Kulturbühne. Statt der Straßenbahnen fahren Busse durch die Hafenstraße. Beide Motive zeigen die Hafenstraße in nordöstlicher bzw. in südwestlicher Richtung.
Fotos: Claus Bohls um 1955; Leon von Hassel 2022
Kiosk an der Hafenstraße, 1971 und 2022
Fotos: Johannes Fleck 1971, Leon von Hassel 2022
Typisches Straßenbild, 1966 und 2022
Fotos: Claus Bohls um 1955, Leon von Hassel 2022
Hafenstraße, Möbel-und Warenhaus Lücke & Co., um 1910 und 2022
Seit 2017 ziert ein farbenfrohes Graffiti mit maritimen Motiven des Bremer Künstlers Claus Lumma einen Teil der inzwischen stark veränderten Fassade im Erdgeschoss.
Fotos: unbekannt um 1910, Leon von Hassel 2022
Impressum
Impressum
Konzept und Umsetzung: Isabella Hodgson und Ulrike Heine
Wir danken Leon von Hassel für die Zurverfügungstellung der zeitgenössischen Fotografien und den Bildrechteinhaber:innen der historischen Bilder für die Zustimmung.
Die Fotografien und Texte in dieser Präsentation sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nicht ohne Zustimmung vervielfältigt werden. Die Kartenausschnitte wurden erstellt mit umap.openstreetmap.fr
Das Deutsche Schifffahrtsmuseum (DSM) ist eine rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts und als Forschungsmuseum Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.
Vertretungsberechtigt: Prof. Dr. Ruth Schilling (Geschäftsführende Direktorin), Katharina Horn (Kaufmännische Geschäftsführung)
Hans-Sharoun-Platz 1D-27568 Bremerhaven
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