Hinweis

Für dieses multimediale Reportage-Format nutzen wir neben Texten und Fotos auch Audios und Videos. Daher sollten die Lautsprecher des Systems eingeschaltet sein.

Mit dem Mausrad oder den Pfeiltasten auf der Tastatur wird die jeweils nächste Kapitelseite aufgerufen.

Durch Wischen wird die jeweils nächste Kapitelseite aufgerufen.

Los geht's

Bremerhaven ist Ansichtssache. Fotografien von 1860 bis heute

Logo https://deutsches-schifffahrtsmuseum.pageflow.io/bremerhaven-ist-ansichtssache

Einführung

Das Historische Museum Bremerhaven zeigte vom 2. April bis zum 12. Juni 2022 die Galerieausstellung „Bremerhaven ist Ansichtssache. Fotografien von 1860 bis heute“. Mehr als 70 historische und aktuelle Aufnahmen standen in der Ausstellung in direktem Bezug zueinander, so dass Besucher:innen den Wandel der Stadt über 16 Jahrzehnte anschaulich nachvollziehen können.

Während die historischen Fotografien aus dem Archiv des Historischen Museums stammen, wurden die aktuellen Aufnahmen von dem Fotografen Leon von Hassel angefertigt. Er ermittelte die Standorte der Fotografen von damals und fotografierte das aktuelle Stadtbild.

Auf Initiative des Deutschen Schifffahrtsmuseums wurde aus der Ausstellung im Historischen Museum diese webbasierte Präsentation entwickelt. Mit digitalen Mitteln wurden die historischen und aktuellen Bilder in dieser Präsentation übereinandergelegt.
Zum Anfang

Rund um den Elbinger Platz

Zum Anfang
Schließen
Vorher/Nacher Ansicht

Vorher/Nachher-Ansicht starten
Die Georgstraße führt als Teil der Bundestraße 6 vom Elbinger Platz in Richtung Wulsdorf und ist die Hauptverkehrsader von Geestemünde. Dichter Verkehr und Betriebsamkeit vor den zahlreichen Einzelhandelsgeschäften prägen das Bild im Jahr 1980, als rund 2500 Kraftfahrzeuge pro Stunde über die Georgstraße rollten. Um die Verkehrssituation für die Fußgänger:innen zu verbessern, forderten viele Einzelhändler:innen daher den Bau einer „West-Tangente“ parallel zur Georgstraße und die Schaffung neuer Fußgängerüberwege.

42 Jahre später herrscht immer noch dichter Verkehr auf der wichtigen Nord-Süd-Achse, auch wenn die 1974 eröffnete Autobahn A27 den Durchgangsverkehr zunächst verringerthatte. Die Anzahl der Einzelhandelsgeschäfte hat inzwischen stark abgenommen.

Fotos: Johannes Fleck 1980; Leon von Hassel 2022
Zum Anfang
Schließen
Vorher/Nacher Ansicht

Vorher/Nachher-Ansicht starten
Das im Oktober 1971 bezogene Haus des Handwerks am Elbinger Platz setzte an der Zufahrt zur Kennedybrücke einen neuen städtebaulichen Akzent. Das 17-stöckige Gebäude wurde im Auftrag der Bremer Treuhand nach den Plänen von Architekt Helmut Bohnsack im Stil des Brutalismus gebaut. Bei guter Sicht kann man aus dem obersten Stockwerk bis nach Wilhelmshaven schauen.

Der Architekturtheoretiker Eberhard Syring beschreibt das Gebäude folgendermaßen: "Die Idee ist quasi eine horizontale Bewegung, das ist der Unterbau. Ein viergeschossiger Unterbau mit Büroeinheiten, der sich über die Kontur des Hochhauses hinaus nach Norden erweitert. Aus diesem Unterbau heraus wächst dann eine Hochhausscheibe, die oben noch mal von einem Sondergeschoss abgeschlossen wird."

Im Erdgeschoss des der Unterbaus befinden sich heute unter anderem das „JUB Junges Theater Bremerhaven“ und Weiterbildungseinrichtungen.

Fotos: Johannes Fleck 1972; Leon von Hassel 2022
Zum Anfang
Schließen
Vorher/Nacher Ansicht

Vorher/Nachher-Ansicht starten
Anfang der 1970er Jahre war der Elbinger Platz in Geestemünde ein Schwerpunkt der Stadt- und Verkehrsplanung. Vom damals neu errichteten „Haus des Handwerks“ aus bot sich dem Fotografen Johannes Fleck ein guter Blick auf die geänderte Verkehrsführung der Bundesstraße 6 Richtung Süden sowie auf den Yachthafen am Hauptkanal und das damals mehr östlich gelegene AOK-Gebäude. Diese umfasste die Einführung erster elektronischer Ampelanlagen, die einen besseren Verkehrsfluss ermöglichen sollten sowie die Berücksichtigung der Bedürfnisse des öffentlichen Nahverkehrs. In der linken oberen Bildhälfte ist die Straßenbahnhaltestelle der Linie 2 zu erkennen, die über einen mit Rolltreppen ausgestatteten Tunnel erreichbar war.

Inzwischen sind die Eisenbahngleise verschwunden. Stattdessen haben Fußgänger:innen und Radfahrer*innen durch einen kombinierten Rad- und Fußweg mehr Raum. Auch die Einmündung in die Kai- und Ulmenstraße wurde neu konzipiert. Das alte Gebäude der AOK wurde 2015 abgerissen und durch einen modernen Neubau (direkt daneben) ersetzt.

Fotos: Johannes Fleck 1971; Leon von Hassel 2022
Zum Anfang

Rund um den Hauptbahnhof

Zum Anfang
Schließen
Vorher/Nacher Ansicht

Vorher/Nachher-Ansicht starten
Der zunehmende Eisenbahnverkehr führte ab 1890 zur Neugestaltung der Eisenbahnanlagen in Geestemünde. Am Hohenzollernring (heute: Friedrich-Ebert-Straße) wurde am 1. Juli 1914 der neue Bahnhof Geestemünde-Bremerhaven als Hauptbahnhof für die Unterweserorte eröffnet. Der Entwurf für das 2240 Quadratmeter große Backsteingebäude stammte von dem preußischen Regierungsbaurat Möller.
Vor dem repräsentativen Empfangsgebäude im Jugendstil wurde ein parkähnlicher Vorplatz angelegt, auf dem später ein Flachbau-Pavillon stand.

Zu Beginn der 1990er Jahre wurdedieser durch eine kleinen Passage im Stil der abklingenden Postmoderne ersetzt. Sie bietet unter einem Glasdach mehr Raum für Gastronomie und Geschäfte.

Fotos: Hermann Schlüter, 1950; Leon
von Hassel 2022
Zum Anfang
Schließen
Vorher/Nacher Ansicht

Vorher/Nachher-Ansicht starten
Direkt gegenüber dem Hauptbahnhof errichtete die Städtische Wohnungsbauagesellschaft 1951 einen 130 Meter langen und 60 Meter breiten Wohnblock an der Friedrich-Ebert-Straße. In den 1970er Jahren begrüßte Bremerhaven ankommende Besucher:innen auf dem Dach mit dem Slogan „Jung-modern-weltoffen“.

Der Wohnblock beherbergte zu dieser Zeit auch das Städtische Verkehrsamt, wo sich Gäste über Bremerhaven informieren konnten. Daneben bildete ein Büro der United States Lines einen Anlaufpunkt für Schiffsreisende in die Vereinigten Staaten. Heute befinden sich hier Dienstleistungs- und Einzelhandelsgeschäfte.

Fotos: Johannes Fleck 1975; Leon von Hassel
2022
Zum Anfang

Rund um das Historische Museum

Zum Anfang
Schließen
Vorher/Nacher Ansicht

Vorher/Nachher-Ansicht starten
Auf dem Luftbild ist die Bebauung des Geesteufers gut zu erkennen. Zwei Brücken ermöglichen die Querung des Flusses: die 1904 eröffnete Alte Geestebrücke (links) und die Kennedybrücke mit Sperrwerk im Vordergrund, die 1961 in Betrieb genommen wurde. Am nördlichen Ufer (links) befinden sich die Gebäude der Hochschule Bremerhaven.

Während Ende der 1980er Jahre das südliche Geesteufer noch von einer hafentypischen Bebauung geprägt war, zeigt die aktuelle Aufnahme das 1991 an dieser Stelle erbaute Morgenstern-Museum (heute: Historisches Museum Bremerhaven) gegenüber der Hochschule, die zwischenzeitlich mehrfach erweitert wurde. Neben den beiden wissenschaftlichen Einrichtungen ist das Gebiet von Wohnbebauung geprägt. Einzig das Gelände des Tonnenhofs im rechten Bildvordergrund weist noch auf die Bedeutung Bremerhavens für die Schifffahrt hin.

Fotos: Wolfhard Scheer 1989; Leon von Hassel 2022
Zum Anfang
Schließen
Vorher/Nacher Ansicht

Vorher/Nachher-Ansicht starten
Die Geeste war bis 1888 Zoll- und bis 1939 Landesgrenze, erkennbar an den Grenzpfählen auf beiden Uferseiten. Am linken Bildrand befindet sich das Werkstatt- und Kontorgebäude der Wencke-Werft, daneben der Fischplatz an der Geeste, an dem kleinere Fischereifahrzeuge ihre Fänge anboten. Rechts neben der Brücke stehen auf dem Torfplatz einige Pferdewagen für den Transport von Brennmaterial.

Im Dezember 1904 wurde eine neue Geestebrückein Betrieb genommen. Links neben der Drehbrücke wurde 1908 die Villa des Werftunternehmers Georg Seebeck erbaut. In den 1960er Jahren regelte ein Polizist das rege Verkehrsaufkommen. Die Alte Geestebrücke stellt heute noch eine wichtige Verbindung zwischen Geestemünde und Bremerhaven-Mitte dar.

Fotos: Wilhelm Sander & Sohn 1895; Ansichtskarte um 1910
Zum Anfang
Schließen
Vorher/Nacher Ansicht

Vorher/Nachher-Ansicht starten
Die Geeste war bis 1888 Zoll- und bis 1939 Landesgrenze, erkennbar an den Grenzpfählen auf beiden Uferseiten. Am linken Bildrand befindet sich das Werkstatt- und Kontorgebäude der Wencke-Werft, daneben der Fischplatz an der Geeste, an dem kleinere Fischereifahrzeuge ihre Fänge anboten. Rechts neben der Brücke stehen auf dem Torfplatz einige Pferdewagen für den Transport von Brennmaterial. Im Dezember 1904 wurde eine neue Geestebrückein Betrieb genommen.

Links neben der Drehbrücke wurde 1908 die Villa des Werftunternehmers Georg Seebeck erbaut. In den 1960er Jahren regelte ein Polizist das rege Verkehrsaufkommen. Die Alte Geestebrücke stellt heute noch eine wichtige Verbindung zwischen Geestemünde und Bremerhaven-Mitte dar.

Fotos: Johannes Fleck 1961; Leon von Hassel 2022
Zum Anfang
Schließen
Vorher/Nacher Ansicht

Vorher/Nachher-Ansicht starten
Seit den 1860er Jahren ließen sich am südlichen Geesteufer verschiedene Fischgroßhandlungen nieder. Aus dem kleinen Fischanlandeplatz entwickelte sich allmählich ein Fischereihafen von überregionaler Bedeutung, an dem die industrielle Hochseefischerei ihren Anfang nahm. Mehr als hundert Jahre später schrieb die Stadt Bremerhaven 1986 einen Ideenwettbewerb für die Neugestaltung des Ufers aus. Der Neubau für das Morgenstern Museum (heute: Historisches Museum Bremerhaven) bildete dabei das Kernstück.

Umgesetzt wurde der Entwurf von den Architekten Bendig, Wessels & Partner. Er sah ein langgestrecktes Backsteingebäude im Zeichen der Postmoderne vor, das in seiner Giebelform Gestaltungselemente der früheren historischen Bebauung wieder aufgriff. Feierlich eröffnet wurde das Museum am 30. August 1991.

Fotos: Wilhelm Sander & Sohn 1895, Leon von Hassel 2022
Zum Anfang

Rund um den Theodor-Heuss-Platz

Zum Anfang
Schließen
Vorher/Nacher Ansicht

Vorher/Nachher-Ansicht starten
Um 1900 war die Fährstraße eine belebte Wohn- und Geschäftsstraße. Sie bildete den südlichen Hauptzufahrtsweg zum Marktplatz (heute: Theodor-Heuss-Platz) und zur Hauptstraße von Bremerhaven, der Leher Chaussee, die 1864 in Bürgermeister-Smidt-Straße umbenannt wurde.

Heute ist die Fährstraße in weit geringerem Maße von Wohn- und Geschäftshäusern geprägt. Das Technische Rathaus mit verschiedenen Ämtern des Magistrats auf der rechten Seite und die Hochschule unterbrechen die einstige Abfolge der Geschäfte. Erhalten geblieben ist das in den 1860er Jahren erbaute Gebäude (links) in einem Neotudorstil, ein Wohn- und  Geschäftshaus, das unter Denkmalschutz steht. Auch kleine Schnellrestaurants haben hier ihre Heimat gefunden.

Fotos: Wilhelm Sander & Sohn um 1895, Leon von Hassel 2022
Zum Anfang
Schließen
Vorher/Nacher Ansicht

Vorher/Nachher-Ansicht starten
Der Marktplatz (heute: Theodor-Heuss-Platz) entwickelte sich mit der Zeit zu einem städtischen Zentrum. An der Westseite des Platzes entstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine repräsentative Bebauung. Auf der linken Seite sind das 1911 eröffnete Stadttheater und die 1913 eröffnete Kunsthalle mit dem markanten Uhrenturm zu sehen, die im Jugendstil erbaut wurden. Rechts befanden sich das stattliche Wohnhaus der Familie Rodenburg, das Eisenwarengeschäft W. & F. Ziegfeld und das Kaufhaus Heymann & Neumann.

Das Stadttheater wurde nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg  wiederaufgebaut. Die ehemalige Kunsthalle wurde unter dem Namen Kleines Haus in eine zweite Spielstätteumgewidmet. Anstelle des Kaufhauses Heymann & Neumann entstand 1965 das Kaufhaus Horten, das nach der Schließung 1999 zum Hanse Carré umgebaut wurde. Heute beherbergt es unter anderem die Stadtbibliothek, Geschäfte und Arztpraxen.


Fotos: Heinrich Engelke um 1925; Leon von Hassel 2022
Zum Anfang
Schließen
Vorher/Nacher Ansicht

Vorher/Nachher-Ansicht starten
Der Marktplatz (heute: Theodor-Heuss-Platz) entwickelte sich mit der Zeit zu einem städtischen Zentrum. An der Westseite des Platzes entstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine repräsentative Bebauung. Auf der linken Seite sind das 1911 eröffnete Stadttheater und die 1913 eröffnete Kunsthalle mit dem markanten Uhrenturm zu sehen, die im Jugendstil erbaut wurden. Rechts befanden sich das stattliche Wohnhaus der Familie Rodenburg, das Eisenwarengeschäft W. & F. Ziegfeld und das Kaufhaus Heymann & Neumann.

Das Stadttheater wurde nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wiederaufgebaut. Die ehemalige Kunsthalle wurde unter dem Namen Kleines Haus in eine zweite Spielstätte umgewidmet. Anstelle des Kaufhauses Heymann & Neumann entstand 1965 das Kaufhaus Horten, das nach der Schließung 1999 zum Hanse Carré umgebaut wurde. Heute beherbergt es unter anderem die Stadtbibliothek, Geschäfte und Arztpraxen.

Fotos: Heinrich Engelke um 1925; Leon von Hassel 2022
Zum Anfang

Neue Bürger

Zum Anfang
Schließen
Vorher/Nacher Ansicht

Vorher/Nachher-Ansicht starten
Die Bürgermeister-Smidt-Straße erhielt ihren Namen 1864 zu Ehren des Bremer Bürgermeisters und Gründers von Bremerhaven, Johann Smidt (1773-1857). An ihrem südlichen Ende befand sich der Marktplatz (heute: Theodor-Heuss-Platz), an dessen Ecke das 1868 eröffnete Hotel „Beermann‘s“ Hotel zu sehen ist (rechts). Johann Hinrich Eits aus Lehe erbaute es 1831 als eines der ersten Gebäude in Bremerhaven. Bis Ende des 19. Jahrhunderts veränderte die Straße ihr Erscheinungsbild erheblich. Mehrstöckige Gebäude im Stil des Historismus ersetzten die ursprünglichen Häuser im klassizistischen Stil, wie beispielsweise der 1892 fertiggestellte Neubau von „Löhr‘s Hotel“ mit dem auffälligen Eckturm (links im Bild).

Heute steht hier das Einkaufs- und Dienstleistungszentrum Hanse Carré. Auf der rechten Seite befindet sich das 1957 eröffnete Nordsee-Hotel (rechts), das 2015 nach einer Renovierung wieder zum Leben erweckt wurde.

Foto: Wilhelm Sander & Sohn um 1895; Leon von Hassel 2022

Zum Anfang
Schließen
Vorher/Nacher Ansicht

Vorher/Nachher-Ansicht starten
Am 15. September 1903 eröffnete in der Bürgermeister-Smidt-Straße 52 gegenüber der Bürgermeister-Smidt-Gedächtniskirche eine Filiale des Kaufhauses Schocken & Co. (links). „Schocken“ wurde rasch eines der renommiertesten Kaufhäuser Bremerhavens. 1938 wurde die jüdische Familie Schocken von den Nationalsozialisten gezwungen, ihr Unternehmen weit unter Wert zu verkaufen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg führte die gute Konjunkturlage in der Wirtschaftswunderzeit zu einer Expansion der Kaufhäuser. So entstand auf dem ehemaligen Standort des Schocken-Kaufhauses Platz für Neues. Die Karstadt AG eröffnete am 12. März 1959 hier einen modernen Neubau mit 55 Abteilungen auf 4500 Quadratmetern. Sein Bau markierte das Ende der Wiederaufbauzeit in Bremerhaven, auch wenn noch längst nicht alle Schäden des Zweiten Weltkrieges beseitigt waren.

Fotos: Ansichtskarte um 1905; Helene Schüler um 1959

Zum Anfang
Schließen
Vorher/Nacher Ansicht

Vorher/Nachher-Ansicht starten
Nach dem Zweiten Weltkrieg führte die gute Konjunkturlage in der Wirtschaftswunderzeit zu einer Expansion der Kaufhäuser. So entstand auf dem ehemaligen Standort des Schocken-Kaufhauses Platz für Neues. Die Karstadt AG eröffnete am 12. März 1959 hier einen modernen Neubau mit 55 Abteilungen auf 4500 Quadratmetern. Sein Bau markierte das Ende der Wiederaufbauzeit in Bremerhaven, auch wenn noch längst nicht alle Schäden des Zweiten Weltkrieges beseitigt waren. Rund fünf Jahrzehnte später wurde auch Karstadt in Bremerhaven zur Geschichte. Die Filiale schloss am 15. Dezember 2020 endgültig ihre Pforten. Das Gebäude soll abgerissen werden und Spielraum für die Neugestaltung der Innenstadt schaffen.

Fotos: Georg Rogge 1959; Leon von Hassel 2022
Zum Anfang
Schließen
Vorher/Nacher Ansicht

Vorher/Nachher-Ansicht starten
Das Foto dokumentiert das hohe Verkehrsaufkommen in der Bürgermeister-Smidt-Straße zu Beginn der 1970er Jahre. Neben Autos fährt auch die Straßenbahn mitten durch die Haupteinkaufsstraße. 1982 wurde der Straßenbahnbetrieb, der bereits seit 1964 aus nur noch einer Linie bestanden hatte, aus Kostengründen eingestellt, sehr zum Missfallen vieler Bürger*innen. 1978 wurde die Straße zur Fußgängerzone umgewidmet. Dort, wo früher viele Tausende Autos am Tag über die Straße rollten, herrscht heute im Schatten des ehemaligen Karstadt-Gebäudes Marktgeschehen und Einkaufstrubel.

Fotos: Johannes Fleck 1972; Leon von Hassel 2022

Zum Anfang
Schließen
Vorher/Nacher Ansicht

Vorher/Nachher-Ansicht starten
Die Fotografien zeigen die Bürgermeister-Smidt-Straße mit Blick nach Norden in Höhe der Kreuzung Mühlenstraße. Die „Bürger“, wie sie von den Einheimischen genannt wird, war lange Zeit die Hauptverkehrsstraße von Bremerhaven. Die repräsentativen Gebäude rechts und links der Straße mit ihren zahlreichen Geschäften und Firmen zeugen von dem beträchtlichen Wohlstand, der in Bremerhaven in den 1930er Jahren herrschte.

Das Gesicht der Straße hat sich seit der Nachkriegszeit durch zahlreiche Neubauten stark verändert. Eine Glasbedachung verbindet inzwischen die einzelnen Gebäude und sorgt für erhöhten Einkaufskomfort. Seit Sommer 2021 lockern „urbane Inseln“ aus rotem Gestänge die Innenstadt auf und sollen die Aufenthaltsqualität erhöhen.

Fotos: Karl Eden um 1935; Leon von Hassel 2022

Zum Anfang
Schließen
Vorher/Nacher Ansicht

Vorher/Nachher-Ansicht starten
Im Zuge des Wiederaufbaus nach 1945 entwickelte sich die „Bürger“ mit zahlreichen Geschäften und Kaufhäusern wieder zur zentralen Einkaufsstraße der Innenstadt. Vertreten waren Lebensmittelhändler wie Thams & Garfs, Schuh- und Bekleidungsgeschäfte sowie Filialen der großen Warenhäuser C&A, Quelle und Karstadt. Der Blick geht von der Kreuzung an der Lloydstraße Richtung Süden. Die Abendaufnahme mit dem fließenden Verkehr und den dicht gedrängten Passanten auf den Bürgersteigen vermittelt das Flair einer geschäftigen Großstadt.

Im Laufe der Zeit hat sich die Innenstadt stark verändert. Wo früher viele Einzelhandelsgeschäfte waren, findet sich heute nur noch eine kleine Anzahl an Geschäften. Stattdessen sind nun Friseure, Versicherungen oder Büros in der Überzahl.

Fotos: Johannes Fleck 1977, Leon von Hassel 2022

Zum Anfang

Rund um den Alten-Neuen Hafen

Zum Anfang
Schließen
Vorher/Nacher Ansicht

Vorher/Nachher-Ansicht starten
Der Alte Hafen diente seit Ende des 19. Jahrhunderts als Fischereihafen und Umschlagsort für das Binnenland. Die Pack- und Wohnhäuser an der Ostseite des Hafens waren durch eine Straße von den Schuppen auf der Kaje getrennt, wo Waren gelöscht und in Güterwaggons verladen wurden. Mehrere Firmen hatten ihren Sitz im Hafengebiet ebenso wie die bremische Verwaltung. Das bremische Amtshaus, erkennbar an den weißen Säulen, ist rechts unterhalb des Hammerkrans der Tecklenborg-Werft zu finden. Links davon ist die Rückseite des Stadttheaters zu erkennen.

Ein anderes Bild bot sich Johannes Fleck, als er Bremerhaven-Mitte in den 1960er Jahren vom im Bau befindlichen „Radarturm“ aus fotografierte. Der Alte Hafen in der linken Bildhälfte weist zwar noch die ursprüngliche Breite auf, das bremische Amtshaus ist jedoch verschwunden. Stattdessen ist das 1956 errichtete und inzwischen abgerissene Stadtbad sowie dahinter die Karlsburg-Brauerei, die heute Teil der Hochschule Bremerhaven ist, zu sehen. Links daneben befindet sich der Gebäudekomplex des Stadttheaters. Daneben ist das Kaufhaus Horten im Bau.

Fotos: unbekannt um 1913, Johannes Fleck 1964

Zum Anfang
Schließen
Vorher/Nacher Ansicht

Vorher/Nachher-Ansicht starten
Ab Mitte der 1960er Jahre fand eine grundlegende Umgestaltung des Alten Hafens statt. 1966 wurde die Hälfte des Hafenbeckens auf der östlichen Seite zugeschüttet und ein großer Parkplatz angelegt. Am 24. Juni 1966 erhielt hier die hölzerne Bark SEUTE DEERN als Gaststätten- und Museumsschiff einen Liegeplatz. Ausgehend davon entstand ein Museumshafen, den 1967 das Feuerschiff ELBE 3 ergänzte. Dessen Ankunft fotografierte Johannes Fleck vom Radarturm aus.

14 Jahre wählte Fleck erneut die gleiche Perspektive. Das Hafenbecken war zwischenzeitlich im Zuge einer Neugestaltung verkleinert worden. Auch die Museumsschiffe hatten nun einen neuen Standort. Am rechten Bildrand ist die Baustelle des fünften Bauabschnitts des Columbus-Centers zu erkennen.

Fotos: Johannes Fleck 1967 und 1981

Zum Anfang
Schließen
Vorher/Nacher Ansicht

Vorher/Nachher-Ansicht starten
Die Herausbildung eines gemeinsamen Zentrums für die ehemaligen Unterweserorte unter dem Schlagwort „Neue Mitte“ war Mitte der 1980er Jahre fast abgeschlossen und ist vom Radarturm aus gut zu erkennen. Am rechten Bildrand steht der Neubau des Alfred-Wegener-Instituts für Polarforschung; hinter den beiden Hochhäusern des Columbus-Centers ist bereits der neue, dritte Turm bezogen worden und links hinter dem Deich erstreckt sich der Gebäudekomplex des Deutschen Schifffahrtsmuseums. Neu gestaltet wurde auch das Gelände zwischen Radarturm und den Museumsschiffen im Alten Hafen.

Rund zwei Jahrzehnte später folgte die nächste umfassende Neugestaltung. Unter dem Begriff „Havenwelten“ entstand ein Areal, das die Attraktivität der Stadt vor allem für Tourist*innen erhöhen sollte. Dazu zählt das ATLANTIC Hotel Sail City als neues Wahrzeichen der Stadt ebenso wie das Klimahaus Bremerhaven 8 °Ost und das Einkaufszentrum Mediterraneo (heute: Mein Outlet).

Fotos: Johannes Fleck 1985, Leon von Hassel 2022

Zum Anfang
Schließen
Vorher/Nacher Ansicht

Vorher/Nachher-Ansicht starten
In den 1860er Jahren wurden der Alte Hafen (Hintergrund rechts) und zum Teil auch der Neue Hafen (vorne) noch von Segelschiffen dominiert. Im Neuen Hafen machten jedoch bereits die ersten modernen Dampfschiffe fest (rechts unten). Er diente dem Norddeutschen Lloyd als Stützpunkt für seine Flotte von Dampfschiffen. Entlang der Hafenbecken standen städtische und private Lagerschuppen.

Fotos: unbekannt um 1865, unbekannt um 1880


Zum Anfang
Schließen
Vorher/Nacher Ansicht

Vorher/Nachher-Ansicht starten

Der Neue Hafen ist immer noch Anlegeplatz für Schiffe. Auf dem Foto sind unter anderem das SCHULSCHIFF DEUTSCHLAND (linker Bildrand), das 2021 hier eine neue Heimat gefunden hat, der Nachbau der Hansekogge UBENA VON BREMEN und der Dampf-Eisbrecher WAL zu erkennen. Wo früher Handel und Umschlag betrieben wurden, prägen Wohnhäuser, das Hotel „The Liberty“ und das Deutsche Auswandererhaus die Uferbebauung.

Fotos: Wilhelm Sander & Sohn um 1887; Leon von Hassel 2022

Zum Anfang

Rund um die Lloydstraße im Freigebiet

Zum Anfang
Schließen
Vorher/Nacher Ansicht

Vorher/Nachher-Ansicht starten
Das 46 Meter hohe Gebäude an der Ecke Lloyd- und Deichstraße umfasst 217 Wohnungen auf 14 Stockwerken. Bauherr des ersten Hochhauses in Bremerhaven war die gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft „Neue Heimat“ aus Hamburg, zu der die GEWOG gehörte. Heute gehört das Haus der GEWOBA. Die Fassade schmückt seit 2007 die Lichtinstallation „Glowing Igloos“ des Künstlers Paul Schwer. Die sieben bunten Halbkugeln erinnern an kleine Wohn- und Schutzräume, wie sie Iglus bieten. Sie betonen die Bedeutung des Gebäudes, das mit vielen neuen Wohnungen dazu beitrug, die Wohnungsnot der Nachkriegsjahre zu lindern. Insbesondere nachts ist das Farbspiel der plastischen Formen von Weitem gut sichtbar.

Fotos: Helene Schüler um 1958, Leon von Hassel 2022
Zum Anfang
Schließen
Vorher/Nacher Ansicht

Vorher/Nachher-Ansicht starten
Vor dem 1954 fertiggestellten Hochhaus an der Ecke Lloyd- und Deichstraße fahren zwei Straßenbahnen der Linie 2 durch die Lloydstraße. Das markante Wohnhaus war das höchste Gebäude in Europa, das in der Gleitschnellbauweise errichtet worden war. In drei Schichten arbeiteten 125 Männer auf der Baustelle, da mit der neuen Bauweise die Arbeit nicht unterbrochen werden durfte. Die Decken wurden erst nachträglich eingezogen. Die Straßenbahn besteht seit 1982 nicht mehr, dafür ist die Lloydstraße durch den Zubringer von der Autobahn A27 heute eine der meist befahrensten Straßen Bremerhavens.

Fotos: Georg Rogge 1955; Leon von Hassel 2022
Zum Anfang
Schließen
Vorher/Nacher Ansicht

Vorher/Nachher-Ansicht starten
Direkt neben dem Norddeutschen Lloyd (links) eröffnete 1928 in der Lloydstraße 42 das Hotel „Excelsior“ (rechts im Bild), für sich werbend als „das neue komfortable Haus der Geschäftswelt“. Hier stiegen vor allem Reisende des Norddeutschen Lloyd ab. Das „Excelsior“ entstand durch einen Umbau des Hotels „Sanssouci“. Die Pläne dafür
stammten von dem Bremerhavener Architekten Heinrich Jäger, der auch das Kaufhaus Heymann & Neumann, das Gebäude des Bremer Bankvereins (später Norddeutsche Kreditbank) und das Café Central entworfen hatte.

An eben dieser Stelle steht heute ein Wohn- und Geschäftshaus. Es wurde 1952 errichtet und erinnert mit seinem Namen „Excelsior Haus“ an das ehemalige Hotel.

Fotos: unbekannt um 1930; Leon von Hassel 2022
Zum Anfang

Hafenstraße

Zum Anfang
Schließen
Vorher/Nacher Ansicht

Vorher/Nachher-Ansicht starten
Johannes Flecks Nachtaufnahme spiegelt großstädtisches Flair wider. Neben ihren Einkaufsmöglichkeiten verfügte die Hafenstraße auch über ein großes Angebot für die Freizeitgestaltung. In den 1960er Jahren gab es hier allein fünf Kinos. Rechts ist das 1954 eröffnete „Atlantis“ zu sehen. Es bot Platz für 250 Zuschauer*innen und zeigte vorwiegend anspruchsvolle Filme.

Tagsüber bietet die Hafenstraße heute ein anderes Bild. Kinos gibt es hier keine mehr. Spielhallen, verschiedene gastronomische Angebote und Bars rund um die Hafenstraße locken zu später Stunde Nachtschwärmer*innen an.

Fotos:Johannes Fleck 1960; Leon von Hassel 2022
Zum Anfang
Schließen
Vorher/Nacher Ansicht

Vorher/Nachher-Ansicht starten
Im Gegensatz zu vielen anderen Bereichen in der Stadt ist in der der Hafenstraße noch viel an historischer Bausubstanz vorhanden. Die Geschäfte erfuhren im Laufe der Jahrzehnte allerdings einen erheblichen Wandel. Große Kaufhäuser, viele Einzelhandelsgeschäfte, Bars, Restaurants und Kinos sind inzwischen verschwunden.

Das ehemalige Lebensmittelgeschäft Thams & Garfs (links) beherbergt heute einen kleinen Imbiss und eine Spielothek. In dem 1951 wiedereröffneten Kino Capitol (links) befinden sich heute unter anderem der Offene Kanal Bremerhaven, Radio Weser TV und eine Kulturbühne. Statt der Straßenbahnen fahren Busse durch die Hafenstraße. Beide Motive zeigen die Hafenstraße in nordöstlicher bzw. in südwestlicher Richtung.

Fotos: Claus Bohls um 1955; Leon von Hassel 2022
Zum Anfang
Schließen
Vorher/Nacher Ansicht

Vorher/Nachher-Ansicht starten
Ein beliebter Treffpunkt in Bremerhaven-Lehe war der Kiosk am westlichen Ende des Stadtparks an der Hafenstraße. Neben einer kleinen Grünanlage luden Bänke und ein Springbrunnen Familien und Spaziergänger*innen zum Verweilen ein. Kioske ermöglichten das Einkaufen auch außerhalb der Ladenöffnungszeiten, da sie per Gesetz von diesen ausgenommen waren. Zwar ist der Platz immer noch begrünt, doch der Kiosk und der Springbrunnen sind inzwischen verschwunden.

Fotos: Johannes Fleck 1971, Leon von Hassel 2022
Zum Anfang
Schließen
Vorher/Nacher Ansicht

Vorher/Nachher-Ansicht starten
Im Gegensatz zu vielen anderen Bereichen in der Stadt ist in der der Hafenstraße noch viel an historischer Bausubstanz vorhanden. Die Geschäfte erfuhren im Laufe der Jahrzehnte allerdings einen erheblichen Wandel. Große Kaufhäuser, viele Einzelhandelsgeschäfte, Bars, Restaurants und Kinos sind inzwischen verschwunden. Das ehemalige Lebensmittelgeschäft Thams & Garfs (links) beherbergt heute einen kleinen Imbiss und eine Spielothek. In dem 1951 wiedereröffneten Kino Capitol (links) befinden sich heute unter anderem der Offene Kanal Bremerhaven, Radio Weser TV und eine Kulturbühne. Statt der Straßenbahnen fahren Busse durch die Hafenstraße. Beide Motive zeigen die Hafenstraße in nordöstlicher bzw. in südwestlicher Richtung.

Fotos: Claus Bohls um 1955, Leon von Hassel 2022
Zum Anfang
Schließen
Vorher/Nacher Ansicht

Vorher/Nachher-Ansicht starten
Zwischen 1890 und 1910 entstanden an der Hafenstraße in Lehe mehrgeschossige Wohn- und Geschäftshäuser im Stil des Historismus. Dazu zählte auch das markante Eckgebäude an der Kreuzung zur Pestalozzistraße. Vor dem Möbel- und Warenhaus Lücke & Co. am Leher Tor haben sich zahlreiche Menschen eingefunden, um fotografiert zu werden. Rechts sind die Gleise der seit 1881 verkehrenden Pferdebahn zu erkennen.

Seit 2017 ziert ein farbenfrohes Graffiti mit maritimen Motiven des Bremer Künstlers Claus Lumma einen Teil der inzwischen stark veränderten Fassade im Erdgeschoss.

Fotos: unbekannt um 1910, Leon von Hassel 2022
Zum Anfang

Impressum

Diese webbasierte Präsentation eine Kooperation zwischen dem Deutschen Schifffahrtsmuseum und dem Historischen Museum Bremerhaven. Sie beruht auf der Ausstellung "Bremerhaven ist Ansichtssache. Fotografien von 1860 bis heute", die vom 2. April bis 12. Juni 2022 im Historischen Museum Bremerhaven zu sehen war.

Konzept und Umsetzung: Isabella Hodgson und Ulrike Heine

Wir danken Leon von Hassel für die Zurverfügungstellung der zeitgenössischen Fotografien und den Bildrechteinhaber:innen der historischen Bilder für die Zustimmung.

Die Fotografien und Texte in dieser Präsentation sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nicht ohne Zustimmung vervielfältigt werden. Die Kartenausschnitte wurden erstellt mit umap.openstreetmap.fr

Das Deutsche Schifffahrtsmuseum (DSM) ist eine rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts und als Forschungsmuseum Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.

Vertretungsberechtigt: Prof. Dr. Ruth Schilling (Geschäftsführende Direktorin), Katharina Horn (Kaufmännische Geschäftsführung)
Hans-Sharoun-Platz 1D-27568 Bremerhaven
www.dsm.museum

Zum Anfang
Zum Anfang

Zum Anfang
Scrollen, um weiterzulesen Wischen, um weiterzulesen
Wischen, um Text einzublenden
Schließen
Übersicht
Nach links scrollen
Kapitel 10 Impressum

Impressum

Nach rechts scrollen