Naturstoffe: Materialien und Strukturen
Naturstoffe: Materialien und Strukturen
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Scrimshaw-Imitat
Inv.-Nr. I/01844/79Scrimshaw-Imitat Nr. 7
Materialien: Kunststoff, unbekanntes Füllmaterial
Als Scrimshaw werden mit Gravur- oder Reliefverzierungen versehene Walzähne bezeichnet. Das Röntgenbild lässt erkennen, dass dieses Stück ein Imitat und sogenanntes ‚Fakeshaw‘ ist. Es zeigt als Hauptmotive das amerikanische Walfangschiff EAGLE und die personifizierte Freiheit – LIBERTY – als Frauengestalt mit historischer US-Flagge und einem Anker. Des Weiteren sind zwei Harpunen, ein Pottwal sowie die Initialen „J.A.“ eingraviert. Heute ist der Handel mit neuen Pottwalzähnen durch internationale Gesetze strikt begrenzt.
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Skulptur aus einem Pottwalzahn
Inv.-Nr. I/08741/99Skulptur aus einem PottwalzahnNr. 8
Materialien: Walelfenbein
Diese Figurenszene ist aus dem Unterkieferzahn eines jungen Pottwalbullen geschnitzt worden. Dabei liegt die Zahnwurzel oben und die Zahnkrone unten. Ursprünglich könnte die Schnitzerei als Knauf eines Zeremonialstabs oder Möbeldekor zu einem Stadtrat, einer Gilde oder einer Bruderschaft gehört haben.
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Pottwalzahn mit Gravur
Inv.-Nr. I/04493/88Pottwalzahn mit GravurNr. 9
Material: Walelfenbein
Die Gravur zeigt ein Kreuz, ein Herz und einen Anker sowie die Worte „Glaube Liebe Hoffnung“. Dies sind die christlichen Grundtugenden gemäß dem ersten Brief des Paulus an die Korinther (1 Kor 13,13) in der Bibel. Darüber erscheint, nachlässig eingeritzt, ein achtzackiger Stern und auf der Rückseite die Zahl „451“. Der Pottwalzahn stammt offenbar aus der Sammlung des Marinemalers Emil G. Bai. Da die Bearbeitungstechnik gröber ausfällt als bei professionell gefertigtem Scrimshaw, handelt es sich wahrscheinlich um das Werk eines Laien.
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Tschuktschischer Scrimshaw
Inv.-Nr. I/06906/94Tschuktschisches ScrimshawNr. 10
Materialien: Walelfenbein, Farbpigment
Dieses Scrimshaw stammt von der Tschuktschen-Halbinsel in Ostsibirien, dem äußersten Nordosten Russlands und des asiatischen Kontinents, wahrscheinlich aus dem Dorf Uelen. Das Gravurbild zeigt einen Walfangdampfer mit Harpunenkanone beim Angriff auf einen Pottwal. Die Rückseite des 540 g schweren Zahns hingegen ist unbearbeitet.
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Hundepfeife / Lotsenpfeife
Inv.-Nr. I/10402/08Hundepfeife / Lotsenpfeife, James Dixon & Sons, Sheffield, Katalog-Nr. 17Nr. 11
Materialien: Walelfenbein, Kork, Ebenholz, Metall
Trillerpfeifen wie diese dienten im viktorianischen England des späten 19. Jahrhunderts unter anderem Jägern, um Hunde auszubilden oder zu führen. Sie erzeugen Töne im auch für Menschen hörbaren Spektrum. Auf Seeschiffen wurden Pfeifen ebenfalls zur Signalgebung benutzt, so von Bootsleuten und von Lotsen. Letztere verwendeten Trillerpfeifen bis wenigstens in die 1960er Jahre für Anweisungen an die Mannschaften der kleinen Hafen- oder Seeschlepper.
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Fetthorn
Inv.-Nr. I/03079/84Fetthorn eines SegelmachersNr. 12
Materialien: Rinderhorn, Fett
Segelmacher oder Fischer fetteten ihre Nähnadeln ein, wenn sie die Segel ihrer Fischkutter reparierten. So liefen diese geschmeidig durch den zähen Segelstoff und waren zugleich vor Rost geschützt. In dem mit Fett gefüllten Horn wurden die Nadeln auch griffbereit aufbewahrt, ähnlich einem Nadelkissen. In das Horn ist die Zeichenfolge „18HRWP61“ eingeritzt. Neben dem Jahr 1861 dürfte es sich dabei um die Initialen eines Seemannes oder Segelmachers handeln. Während die Vorderseite zudem mit einem Kreuz versehen ist, befinden sich auf der Rückseite zwei Löcher für die Befestigung am Gürtel.
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Kauri-Schneckengehäuse mit Öse
Ohne Inv.-Nr. / ID 280851Kauri-Schneckengehäuse mit ÖseNr. 13
Materialien: Kalk, Metalle
Kaurischnecken sind überwiegend tropisch vorkommende Meeresbewohner. Das Schneckengehäuse des Untertyps Monetaria annulus weist auf der Oberseite zwei gelbe Streifen auf, die sich zu einem Ring zusammenschließen. Auf der Unterseite dieses Exemplars ist eine Drahtöse eingesetzt. Das Schneckengehäuse konnte so als Knopf gebraucht oder auf eine Schnur aufgezogen werden. Als sogenanntes Kaurigeld wurden Ring-Kauri in Afrika, Asien und der Südsee zeitweise als überregionales, fälschungssicheres Zahlungsmittel verwendet.
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Kapkap-Muschelmedaillon
Inv.-Nr. I/05708/92 Pos. 2Kapkap-MuschelmedaillonNr. 14
Materialien: Kalk, Schildpatt, Faserschnur
Kapkap-Muschelmedaillons wurden von Männern des südwestpazifischen Raumes zwischen den Salomonen und Papua-Neuguinea als Kopfschmuck oder Anhänger getragen. Die Medaillonscheibe ist aus der Schale der Riesenmuschel Tridacna gigas gefertigt, die über 100 Zentimeter lang werden. Die Scheibe wird von einer Kreuzschraffur gesäumt. Montiert ist eine filigrane geometrische Schnitzerei aus Schildpatt, dem Rückenschild einer Meeresschildkröte.
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Rumpfbewuchs
Inv.-Nr. I/08796/99Rumpfbewuchs des Frachtmotorschiffes MÜNSTERLANDNr. 15
Materialien: Kalk
Von 1967 bis 1975 lag das Frachtmotorschiff MÜNSTERLAND der Hamburger HAPAG-Reederei infolge einer Blockade im Großen Bittersee des Suezkanals fest. Organismen setzen sich in dieser Zeit unter Wasser an dem Schiffsrumpf fest: So unter anderem die Muschel der Gattung Chama lazarus, deren Verbreitungsgebiet von Ostafrika bis in den Pazifik reicht. Rumpfbewuchs, auch Biofouling genannt, kann die hydrodynamischen Eigenschaften eines Seeschiffes ganz erheblich herabsetzen.
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